Die Rias sind schmale, tief ins Land reichende Flussmündungen, eingebettet in die raue, ursprüngliche Landschaft der Bretagne. Zwischen Lorient und Quimper gelegen, beeindruckt das geheimnisvolle Pays de Quimperlé seine Besucher mit viel Wasser, Natur und kleinen, versteckten Häfen. Orte wie Doëlan, Le Pouldu, le Bélon oder Rosbras säumen die Flussufer und warten nur darauf, entdeckt zu werden.
Ja, es ist diese verwunschene und ursprüngliche Bretagne, die man so sehr liebt: Wilde Küsten und kleine Buchten, die nur zu Fuß zu erreichen sind. Malerische Häfen wie aus dem Bilderbuch. Und dazu feine Sandstrände, die den Besucher die Hektik des Alltags vergessen lassen. Egal, ob man Ruhe, ein Sonnenbad oder den Badespaß für die ganze Familie sucht – jeder wird sein ganz eigenes Plätzchen finden. Natürlich auch die Sportbegeisterten, die sich beim Stand-Up-Paddling, Surfen oder Kite-Surfen mit den Wellen und dem Wind messen können. Ganz egal, wie man die Zeit am Strand verbringt; einen der Höhepunkte des Tages sollte man auf keinen Fall verpassen: wenn die kleinen Fischerboote in den Hafen einlaufen, beladen mit frischen, hervorragenden Meeresfrüchten.
Noch mehr Spaß: Wandern und Mountainbiken
Aktiv kann man auch an Land sein. Einer der ganz großen Höhepunkte dieser zauberhaften Region ist der Küstenwanderweg GR 34 – ein ehemaliger Zöllnerpfad – mit seinem fast 60 Kilometer langen Wegenetz. Das Pays de Quimperlé verfügt heute insgesamt über ungefähr 1300 Kilometer markierte Touren, sowohl für Wanderungen und Orientierungsläufe, als auch für Mountainbike-Fahrer. Die großartige Natur schenkt den Outdoor-Aktivitäten dabei durch den lebendigen Wechsel von Licht- und Farbnuancen sogar noch eine weitere Dimension. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch im Wald von Carnoët. Dieser Wald, auch „Forêt de Toulfoën“ genannt, der früher zuerst in herzoglichem, dann in königlichem Besitz war, wirkt mit seinen hundertjährigen Bäumen und Ruinen wie ein Ort außerhalb der Zeit. Dieser friedliche Ort ist ideal für Wanderungen oder sportliche Aktivitäten. Der „Espace Sport d’Orientation“ ermöglicht Anfängern und Fortgeschrittenen den Wald auf originelle Weise zu entdecken.
Geheimnisse der Geschichte
Doch damit ist der Zauber noch nicht vorbei! Romantisch eingebettet am Zusammenfluss der drei Flüsse Ellé, Isole und Laïta, bietet die historische Stadt Quimperlé dem Besucher zahlreiche Überraschungen. Bei einem Spaziergang von der Oberstadt in die Unterstadt lassen sich die Gässchen, Stiegen, Brücken und Durchgänge dieser geschichtsträchtigen Stadt entdecken, die sich rund um die imposante Abtei entwickelt hat. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehört die im 11. Jahrhundert erbaute und denkmalgeschützte Abteikirche Sainte-Croix. Der Chorraum der Mönche, ein Juwel der vorgotischen Baukunst, und die Krypta, sicherlich eine der schönsten der Bretagne, sind intakt erhalten geblieben. Im Ortszentrum gelangt man zu den 1887 erbauten Markthallen, die Anfang diesen Jahrtausends originalgetreu restauriert wurden und heute wieder Stände von Fischhändlern, Fleischern und Feinkosthändlern beherbergen. Die Brücke Pont Fleuri mit ihren mächtigen Felsenspornen und gotischen Bögen stammt aus dem Mittelalter und hat die Form eines Eselsrückens. Auf dem Hügel Saint-Michel hoch über der Stadt thront die Kirche Notre-Dame de-l’Assomption aus dem 13. und 15. Jahrhundert. Hier finden sich die ältesten, mit Schnitzereien verzierten Holzbalken der Bretagne (1430)und beeindruckende Bildhauerkunst. Nur einige Steinwürfe entfernt, legen drei weitere historische Stätten Zeugnis einer bewegten Vergangenheit ab. Durch zauberhafte Gassen kann man zum Herrenhaus Kernault oder den Ruinen der Abtei Saint Maurice, am Ufer der Laïta gelegen, spazieren. Kunstliebhaber können das Museumshaus von Pouldu besuchen, um sich von den Gemälden bretonischer Künstler und Werken, die Motive der Gegend zeigen, verzaubern zu lassen. Zu den bekanntesten ausgestellten Malern gehören Émile Bernard und Paul Gauguin. Und auch in den kleinen Orten gibt es einiges zu entdecken. In der Schönheit des Hafens von Doëlan zum Beispiel zeigt sich der ganze Zauber der Rias. Der Hafen ist in einer engen und tiefen Flussmündung gelegen. Seine Einfahrt wird von zwei Leuchttürmen bewacht, einem grünen und einem roten. So hat man keine Schwierigkeiten, ihn zu finden. Friedlich liegen hier die Fischerboote und Sportboote vor den Gezeiten geschützt. Den Ort kann man am Besten entdecken, indem man am Ufer entlang wandert. Zwischen den malerischen Häuschen findet man idyllische Oasen der Ruhe – eine Bereicherung für jeden Urlaub. Es lohnt sich, bis zum Abend zu bleiben, um den Tanz der kleinen Fischerboote bei ihrer Rückkehr zu bewundern und auf dem Fischmarkt am rechten Ufer im Direktverkauf den Fang des Tages wie Fische, Schalentiere und Meeresfrüchte zu erstehen.
Einladung zu einer Gourmet Pause
Auf den Speisekarten der sehr guten Restaurants stehen einheimische Spezialitäten wie Crêpes, Austern oder Andouille, eine Wurstspezialität aus Innereien. Dazu kann man sich ein Gläschen Cidre schmecken lassen. Viele regionale Betriebe produzieren ihre Spezialitäten mit echter Leidenschaft für das Besondere, egal ob die Zutaten von den Feldern oder aus dem Meer kommen. Je nach Jahreszeit kann man diese köstlichen Geschenke der Natur auf dem Markt frisch einkaufen oder in den Häfen direkt vom Fischkutter holen. So hat man immer die Gewissheit, garantiert frische Produkte zu schlemmen.
Die Unterkünfte
Auch hier ist für jeden Geschmack etwas dabei! Das Pays de Quimperlé verfügt über Hotels, Pensionen und Gasthäuser aller Kategorien. Für einen längeren Aufenthalt stehen auch Ferienwohnungen und Feriendörfer zur Verfügung. Und natürlich finden auch Camping-Freunde einen schönen Platz auf einem der über 20 kleinen und großen Campingplätze der Gegend. Wer es ganz ausgefallen mag, kann zum Beispiel auch in einer Jurte oder ähnlichen Unterkünften sein Lager aufschlagen.